St. Mauritius-Kirche Stöntzsch (+1964)

Das Mauritiuspatrozinium lässt eine frühe Entstehung der Stöntzscher Kirche vermuten. Archäologisch konnte allerdings kein Vorläuferbau der im 12. Jahrhundert errichteten romanischen Chorturmkirche nachgewiesen werden.

Dieser Kirchenbau ist im Verlaufe seines langen Lebens mehrfach umgebaut worden, um ihn veränderten liturgischen Gebrauch anzupassen. Am Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte der Anbau des spätgotischen Chorhauptes mit seinen stiltypischen Spitzbogenfenstern und den Gratgewölben. Die eingemeißelte Jahreszahl 1506 in einem der Schlusssteine verweist auf das Jahr der Bauvollendung.

1699 wurde der im Dreißigjährigen Krieg beschädigte Kirchturm repariert.

Bei dieser Gelegenheit erhielt er auch seine gestauchte „welsche Haube“ mit Laterne.

Im 18. Jahrhundert ist dann das für die angewachsene Gemeinde zu eng gewordene romanische Kirchenschiff durch einen geräumigen und lichtdurchfluteten barocken Neubau mit Emporen ersetzt worden. Außerdem erhielt die Kirche eine neue Orgel. Bemerkenswert ist, dass sie von keinem Geringeren als dem Thomaskantor Johann Sebastian Bach abgenommen wurde. Die Botzer-Chronik vermerkt:

„… d. 12 Novbr 1731 war die neue Orgel von dem Herrn Capellmeister aus Leipzig übernommen. Es waren aber nur 6 Register oder Stimmen fertig nebst den 2 Bälgen. Bei der Probe wurde sie für gut befunden. Außerdem ist die Orgel mit schönen Schnitzwerk … versehen …“ Weiter heißt es: „d: 4 Fbr 1732 ist die Orgel vollends zu Stande gekommen u ins reine ge­bracht, u. von dem Hn Capellmeister Bach noch einmal besehen u. probiret … worden.“  (Pfarrarchiv Pegau, Acta St. Loc. XIV 59a Seite 59b)

1964 mussten Kirche und Dorf der Kohle weichen. Am 10. September 2011 stiftete das ev.luth. Kirchspiel Pegau der Kirche einen Erinnerungsort in der Stadtkirche Pegau. 
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